Orthomolekulare Medizin (OM)
In der orthomolekularen Medizin versucht man durch die gezielte Zufuhr (Substitution) von fehlenden Nährstoffen, im Körper
entstandene Mangelsituationen zu beseitigen und damit die biochemischen Abläufe im Organismus zu normalisieren bzw. zu optimieren.
Der Mensch ist ein komplexer Organismus, dessen Funktionen unter anderem ca. 40 Nährstoffe in unterschiedlicher Konzentration benötigen.
Hierzu zählen die Mineralstoffe, Vitamine, Fettsäuren und Aminosäuren. Steht dem Organismus auch nur einer dieser Vitalstoffe nicht zur
Verfügung, sind zunehmend biochemische Einschränkungen die Folge. Die daraus entstehenden Mangelerscheinungen bilden die Grundlage für
eine geringere physische und psychische Belastbarkeit sowie eine sinkende Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger.
Der auf den Nahrungsverpackungen vermerkte Tagesbedarf einzelner Nährstoffe beruht auf die Ernährungsempfehlungen der DGE
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Leider gehen aus diesen Empfehlungen entscheidende Dinge nicht hervor:
- Die Grundlagen dieser Empfehlungen bilden Untersuchungen an gesunden, jungen Freiwilligen, die nicht rauchen, keinen Alkohol
trinken und keinen Umweltbelastungen ausgesetzt sind. Der individuelle Nährstoffbedarf hängt jedoch von diesen zahlreichen
Belastungsfaktoren ab und lässt sich nicht verallgemeinern.
- Die empfohlenen Aufnahmemengen liegen nur sehr knapp über den Mindestmengen zur Verhütung schwerer Mangelerkrankungen
(z.B. Scorbut als Vitamin-C-Mangelkrankheit). Sie können jedes Jahr beobachten, wie der empfohlene Tagesbedarf nach oben oder nach unten
"feinjustiert" wird, bestenfalls mit dem Hintergrund die Statistik dieser schweren Krankheitsbilder zu frisieren.
- Ihre "biochemische Individualität" kann durch solche Empfehlungen nicht berücksichtigt werden. Im Einzelnen kann z.B. der Bedarf
eines Vitamins bei Ihnen durchaus um das 10fache über der empfohlenen Tagesdosis liegen.
Die Anwendung der orthomolekularen Medizin zielt auf die Erkennung dieser möglichen Mangelsituationen und die orale bzw. intravenöse
Zufuhr der fehlenden Substanzen ab. Die orthomolekulare Medizin ist entscheidend an der Beseitigung grundlegender Ursachen für viele
Beschwerdebilder beteiligt und zählt somit zu den ursachenzentrierten Therapien.
Aufgrund der zunehmenden Erkenntnisse über die biochemischen Zusammenhänge funktioneller Störungen hat sich das Anwendungsfeld der
orthomolekularen Medizin rasch erweitert. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Behandlung chronischer Erkrankungen sowie bei der
Prävention von Zivilisationskrankheiten.
Indikationen
Bei der heutigen Ernährungssituation ist der Ausdruck "Indikation" nicht zielführend, nahezu jedes Krankheitsbild ist von einem Nährstoffdefizit begleitet oder verursacht.
Kontraindikationen
Es gibt keine Kontraindikation für die OM, es gelten jedoch einige Nährstoffe als kontraindiziert für bestimmte Krankheitsbilder (z.B. Eisen bei Hämochromatose).
Nebenwirkungen und Gefahren
Bei unsachgerechter Anwendung und Nichtbeachtung einer biochemischen Individualität treten trotz Beachtung der Kontraindikationen in einigen Fällen
Überdosierungserscheinungen auf, die in den meisten Fällen jedoch harmlos sind und nach Korrektur der Dosierung sofort verschwinden.
Um Unverträglichkeiten zu vermeiden sollten alle Nährstoffe, aber auch jedes verordnete Medikament ausgetestet werden (z.B. mit der Applied Kinesiology).
Therapie-Ablauf
Die Ermittlung Ihrer aktuellen Nährstoffsituation bzw. eventuell vorhandener Nahrungsmittelunverträglichkeiten erfolgt im Rahmen der
Sprechstunde durch einen manuellen Muskeltest (ca. 30 - 60 min).
Arbeitsfähigkeit
- keine Einschränkung
Sportaktivitäten
- keine Einschränkung
Kostenträger
Die im Rahmen der OM anfallenden Untersuchungen, Laborkosten und Nährstoffverordnungen sind bis auf Ausnahmen keine Leistungen der Krankenkassen,
werden jedoch in den meisten Fällen von den Privatversicherungen erstattet bzw. teilerstattet.