Praxis Dr. Finkelstein aktuell
Arthrose betrifft auch Bänder und Knochen
Das schwefelhaltige Zuckermolekül Chondroitinsulfat ist ein natürlicher Bestandteil des Gelenkknorpels. Die Hypothese, dass die aus Tierknorpel gewonnene Substanz in das defekte Knorpelgewebe eingebaut wird und dadurch Arthrose-Beschwerden an Knien und Hüften lindert, erscheint aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich: Die Arthrose betrifft nicht nur den Knorpel, sondern das gesamte Gelenk einschließlich Knochen und Bändern. Außerdem besitzt Knorpelgewebe gar keine Nerven, daher lässt sich eine schmerzlindernde Wirkung der allein am Knorpel ansetzenden Substanz kaum nachvollziehen. Und schließlich gelangen aufgrund der Molekülgröße nicht einmal 15 Prozent des eingenommenen Chondroitins in die Blutbahn.
Offen bleibt, ob Chondroitin bei schwachen Arthroseformen im Anfangsstadium wirksam ist. Dies müssen weitere randomisierte, kontrollierte Studien zeigen.
05.02.2008